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Pässefahrt vom 09.08.2025

Wie bereits vor 2 Jahren hat Christoph Schmid zu einer Pässefahrt in den Bündner Alpen eingeladen. Da wir Ausfahrten wo das Fahren im Vordergrund steht bevorzugen, haben wir uns natürlich sofort angemeldet.

Christoph hat offenbar auch einen guten Draht zu Petrus, so ist ein wolkenloser Himmel und um die 30° vorhergesagt, was die Vorfreude noch steigert.

Spontan beschliessen wir, am Freitag schon anzureisen und in Bad Ragaz zu übernachten. So brauchen wir am Samstagmorgen nur ein paar Minuten, um den Treffpunkt Raststätte Heidiland zu erreichen. Es stehen schon ein paar Vetten auf dem Parkplatz und auf der Terrasse sitzt schon ein gut gelaunter Trupp bei Kaffee und mehr. Pünktlich um 09.30 sind alle 12 Autos mit 22 Personen eingetroffen und so heisst es «Ladys and Gentlemen, please start your engines». Und so tönt es schon bald wie es tönen muss und viele Cabrio- und Targadächer werden geöffnet.

Ein kurzes Stück geht es auf die Autobahn, welche wir in Landquart verlassen. Es geht durch das Prättigau hoch nach Davos, wo wir Richtung Flüela-Pass abbiegen. Wie gewohnt müssen wir uns durch ein paar lästige Velofahrer und Wohnmobile kämpfen. Schon bald zuckelt dann aber ein polnischer Reisecar vor uns her, der uns dann doch fast zur Verzweiflung treibt. Der Chauffeur hat wohl zum ersten Mal in seinem Leben eine Passstrasse gesehen, viel mehr als Schritttempo geht nicht… Die meisten von uns können ihn dann doch irgendwie überholen und nach Susch können wir uns wieder sammeln. Weiter über Zernez geht es den Ofenpass hoch, wo im Restaurant Süsom Givè das Mittagessen auf uns wartet. Wie üblich wissen nicht mehr alle, welches Menu sie bestellt haben, schlussendlich klappt es dann aber doch, und wir stärken uns mit einem feinen 3-Gang Menu.

Mit vollem Magen geht es dann wieder ein Stück zurück den Ofenpass runter, wo wir dann Richtung Livigno abbiegen. Vor dem Tunnel Munt-la Schera müssen wir noch kurz in der Hitze auf die Durchfahrt warten. Der Tunnel wurde ursprünglich als Versorgungstunnel für den Bau des Staudammes am Lago di Livigno gebaut und ist noch heute im Privatbesitz der Engadiner Kraftwerke. Der Tunnel ist nur einspurig befahrbar und wird mit einem Ampelsystem wechselseitig geführt. Er stellt heutzutage auch eine wichtige wintersichere Verbindung nach Livigno dar. Nachdem die Ampel auf Grün gesprungen ist, nehmen wir die 3.5km lange Fahrt in Angriff. Nachdem Christoph die Maut für alle bezahlt hat, geht es in zügiger Fahrt durch diverse Galerien entlang des schönen Lago di Livigno zum beliebten Sommer- und Wintertourismusort Livigno.

Livigno war in früheren Zeiten durch die abgeschiedene Lage im Winter kaum erreichbar. Um die Attraktivität zu fördern wurde der Ort schon von Napoleon zur zollfreien Zone erklärt. Diesen Status hat der Ort noch heute (ähnlich wie Samnaun in der Schweiz), was ihn zu einer attraktiven Destination für Einkäufe und Tanken macht. Anhand der Touristen im und um den Ort scheint das Konzept auf jeden Fall aufzugehen.

Die Möglichkeit günstiges Benzin zu tanken nutzten nur ganz wenige von uns und so geht es weiter über den Forcola di Livigno Richtung Bernina-Passstrasse. Auch am Bernina herrscht natürlich reger Verkehr und so zotteln wir gemütlich Richtung Pontresina – Samedan – La Punt. Dort zweigen wir (eigentlich) Richtung Albula-Pass ab. Aufgrund der engen Passage und viel Verkehr verpassen wir mit ein paar anderen die Abzweigung und müssen umdrehen. Dadurch verpassen wir etwas den Anschluss, können es aber zu dritt den Pass rauf endlich mal etwas krachen lassen. Auch die engen Passagen den Pass runter schaffen alle schadlos und so können wir nach Bergün wieder alle 12 Autos aufkolonnieren.

Christoph führt uns dann via Tiefencastel hoch zur Lenzerheide und zu seinem Wohnort Valbella. Dort parken wir unsere Autos beim Hotel Waldhaus am See. Auf der Terrasse warten tolle Zvieri-Platten und kühler Weisswein auf uns. Nach Speis und Trank und dem Austausch der schönen Erlebnisse dieser Ausfahrt begeben sich nach und nach die meisten auf die Heimfahrt. 3 Autos mit Besatzung, darunter auch wir, bleiben noch eine Nacht in Valbella im schönen Hotel. Wir lassen den Abend noch mit ein paar Braulio’s (Kräuterlikör aus dem Veltlin) ausklingen und fallen schon bald müde aber glücklich ins Bett.

Noch mal vielen Dank an Christoph und Karin für die Organisation dieser sensationellen Ausfahrt. Alle die nicht dabei waren, haben wirklich etwas verpasst!

Bericht: Thomas Baumgartner
Fotos: Karin Schmid, Vreni Weber, Beatrix Neef, Peter Lüthi
Album : 2025.08 Pässerfahrt Album